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Wenn die Praxis einen Virus hat

Der 20-Mann-Servicebetrieb 4medic für Medizintechnik sorgt dafür, dass Ärzte arbeiten können.

Fällt in einer Arztpraxis die Technik aus, müssen die Patienten nach Hause geschickt werden. Dass das nicht passiert, dafür sorgen die Ingenieure, Techniker und Informatiker von 4medic in Weiden in ganz Bayern. Seit Jahren ist das Unternehmen Kooperationspartner der OTH.

Als Patient geht man zum Arzt und erwartet ganz selbstverständlich Hilfe. Doch was dafür alles im Hintergrund erforderlich ist, sieht der Patient nicht. In der Christian-Seltmann-Straße in Weiden sorgt das Unternehmen 4medic dafür, dass in vielen bayrischen Arztpraxen die gesamte Technik gut funktioniert.
Erster Anruf um 7 Uhr

“Heute kam auf unserer Hotline der erste Anruf gleich drei Minuten nach 7 Uhr wegen eines ausgefallenen Langzeit-EKG-Geräts”, berichtet Geschäftsführer Bertold Schwägerl. Das Weidener Unternehmen, das Schwägerl zusammen mit Heribert Pfaffl leitet und vor 18 Jahren gegründet hat, ist führender Medizin- und Informationstechnik-Dienstleister für Arztpraxen in ganz Bayern. Ob Ultraschalluntersuchungen, Röntgenbilder, Langzeit- und Belastungs-EKGs oder Lungen- und Atemwegsmessungen, ohne moderne Technik können Ärzte nicht mehr untersuchen.

Hat sich die Arztpraxis – meist über ein geöffnetes Mail – sich einen Virus eingefangen, ist die Medizin blockiert. Es gibt auch keine Terminvergabe und Rezepte für Patienten oder Abrechnungen mit Krankenkassen. 4medic sorgt, meistens sogar aus der Ferne von Weiden aus, dass in der Arztpraxis gearbeitet kann. Rund 1000 Arztpraxen in ganz Bayern gehören zum Kundenkreis von 4medic, erzählt Firmengründer Pfaffl. In Weiden und seinem Umland würde ungefähr jede dritte Arztpraxis betreut.

Der zunehmende Trend zu Groß- und Gemeinschaftspraxen begünstige die Installation moderner Medizintechnik. Lang ist die Liste ihrer Vorteile für Ärzte und Patienten, die Pfaffl aufzählt. Sie reicht von einem gut funktionierenden Praxisverwaltungs- und Managementsystem über die Vernetzung aller Untersuchungs- und Diagnosesysteme bis hin zur Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung. Geräte kommunizierten dabei über Schnittstellen wie zum Beispiel der digitalen Pateientenakte miteinander.

“In einer modernen Facharztpraxis darf es eigentlich keine überfüllten Wartezimmer mehr geben”, stellt Pfaffl fest. Termineintragungen könnten auch vom Patienten über das Internet erfolgen. Vorbefunde, die nach den Vorschriften bis zu 15 Jahren gespeichert werden müssten, wären stets verfügbar.
Ziel: papierlose Praxis

Die beiden Geschäftsführer erzählen dann von einer Arztpraxis, in der 40 000 einzelne Röntgenbilder auf einer großen Fläche gelagert vorgefunden wurden. “Das speichern wir doch alles auf einer kleinen USB-Festplatte”, erklärt Schwägerl. Papier spiele im modernen Praxisbetrieb eine immer kleiner werdende Rolle. “Integrierte papierlose Arztpraxis” heißt die Devise. Sein Unternehmen beschreibt Schwägerl insgesamt als “die einzige Firma in ganz Bayern, die für komplette Medizintechnik und EDV-/Kommunikationstechnik in einer Arztpraxis sorgt”. Der Service reiche von der Beschaffung, Wartung und Betrieb modernster Medizintechnik bis hin zur Erledigung der vielen Abrechnungsarten der einzelnen Versicherer. Rund 250 Formulare zur Erledigung der vielen bürokratischen Aufgaben seien im System hinterlegt. Jährlich würden 4medic neben dem jeweiligen Praxispersonal der Kunden rund 100 Ärzte geschult. Datensicherheit und Datenschutz würden immer wichtiger. In regelmäßigen Newslettern wird über medizinische Innovationen, wie zum Beispiel die zunehmende Bedeutung der Spracherkennung informiert.

Mit nur 20 hochqualifizierten Mitarbeitern erledigt 4medic sein Dienstleistungsangebot einschließlich der Servicestellen außerhalb von Weiden. Die Geschäftsführer Pfaffl und Schwägerl ergänzen sich als Elektrotechniker und Wirtschaftsinformatiker. “Die Technik könnte noch viel mehr” sagt Pfaffl . Doch dann müsste das “heiße Thema Vernetzung im gesamten Gesundheitssystem mehr Fortschritte machen”.

 

Bild: sbü

Quelle: ONETZ. Hier geht’s zum Bericht